WIR SIND VON ENTEIGNUNG UND VERDRÄNGUNG BEDROHT...
BLANKENBURGER SÜDEN
Hier sollen Menschen enteignet und verdrängt werden. Ist das “Stadt behutsam weiterbauen im Blankenburger Süden”? Wir fordern Planungskonzepte ohne Enteignung und Verdrängung der hier lebenden Menschen, die im Einklang mit den Einwohnern und der Natur stehen.
Blankenburger Süden
In Pankow, zwischen Blankenburg und Heinersdorf, soll ein neues Stadtquartier „Blankenburger Süden“ entstehen. Dass in Berlin dringend neuer bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss, steht außer Frage. Aber wer sich genauer mit dem “Blankenburger Süden” beschäftigt, wird schnell feststellen, dass hier nicht der soziale Wohnungsbau im Vordergrund steht, sondern politische Interessen und Interessen von Investoren.
Unter dem Deckmantel “Stadt behutsam weiterbauen im Blankenburger Süden” soll in Blankenburg das größte Wohnungsbauprojekt Berlins entstehen.
Die Vorgaben des Rot-Rot-Grünen Senats für das Stadtquartier „Blankenburger Süden“ umfasste am 14.02.2020: 6.000 Wohneinheiten, 40 ha gewerbliche Baufläche sowie Infrastruktur, Grünflächen, Einzelhandel/Nahversorgung und verkehrliche Erschließung.
Diese Zahlen und Fakten werden gern und oft in der Öffentlichkeit präsentiert. Was jedoch stets verschwiegen wird ist, dass durch die Erschließung des „Blankenburger Süden“ Menschen enteignet und verdrängt werden. Auch ist das Kernbebauungsgebiet durch seine jahrhundertelange Nutzung als Rieselfeld nur sehr bedingt für den Wohnungsbau geeignet. Die geologische Lage und die damit verbundenen infrastrukturellen Probleme sowie das sich die Bevölkerungszahl in Blankenburg verdreifachen würde (6.000 Wohnungen „Blankenburger Süden“ und 2.500 Wohnungen am Karower Damm), werden seitens des Rot-Rot-Grünen Senats einfach ignoriert.
Zahlen und Fakten
Warum stößt der „Blankenburger Süden“ auf so viel Widerstand bei den Berlinern und Blankenburgern? Die Kritik äußert sich nicht gegen den Bau von Wohnungen, sondern gegen die nicht ortsüblichen Dimensionen und die damit eingehenden Problematiken.
Betrachtet man alle Zahlen und Fakten, kann man die Kritik und den Widerstand gegen das geplante Stadtquartier nachvollziehen.
Bevölkerungszuwachs in Blankenburg
Der Stadtteil Blankenburg zählt derzeit ca. 7.000 Einwohner und hat einen dörflichen Charakter. Das höchste Bauwerk ist die um 1250 erbaute Dorfkirche. Der Bau von 8.500 Wohnungen mit einer Geschosshöhe von bis zu 15 Stockwerken ist nicht ortsüblich und würde die schon heute an seine Grenzen stoßenden Infrastruktur komplett überlasten.
Enteignung und Verdrängung von Alt-Blankenburgern
Über eine Verlängerung der Tramlinie M2 zum S-Bahnhof Blankenburg soll das neue Stadtquartier “Blankenburger Süden” an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden werde.
Die vom Rot-Rot-Grünen Senat bevorzugte Trassenführung verläuft über private und gepachtete Grundstücke. Für nur eine Tramstation sollen Menschen ihren Lebensmittelpunkt verlieren.
Auch für weitere infrastrukturelle Erschließungen des “Blankenburger Südens” sollen Menschen verdrängt und enteignet werden. Das ist nicht sozial. Niemand sollte gehen müssen damit andere kommen können.
Infrastruktur im Berliner Nord-Osten
Die infrastrukturelle Anbindung des Berliner Nord-Osten ist mehr als mangelhaft. Schon heute kommt es zur Hauptverkehrszeit zu massiven Staus. Auch Bus und Bahn kommen an ihre Kapazitätsgrenzen. Speziell an der Doppelkreuzung in Blankenburg ist die Situation dramatisch. Dort stauen sich täglich Autos und Busse aus allen Richtungen. Für Berufstätige ist der Weg zur Arbeit eine tägliche Herausforderung.
Der Berliner Nord-Osten ist mit Abstand am schlechtesten an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Der stetig wachsende Individualverkehr ist eine Folge der fehlenden infrastrukturellen Anbindungen sowie den stetig wachsende Zahlen an Einwohnern. Es wurde jahrelang versäumt, alternative Verkehrslösungen zu entwickeln, wie zum Beispiel eine Anbindung per U-Bahn.
Mehr als 20.000 geplante neue Wohnungen in Pankow
Die infrastrukturellen Probleme werden noch zusätzlich verschärft da die Bauvorhaben “Blankenburger Süden” und das “Wohnungsbauprojekt am Karower Damm” nicht die einzigen im Berliner Nord-Osten sind. Angesichts des voraussichtlichen Zuzugs von ca. 60.000 Menschen in den Berliner Nordostraum stellt sich allen Anwohnern die Frage nach einer Verkehrslösung.
Blankenburger Rieselfeld
Rieselfelder sind in jeglicher Hinsicht eine ökologische Herausforderung. Aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung von Rieselfeldern zur Abwasserversickerung sind die Böden der Rieselfelder erheblich mit Schadstoffen belastet. In den Böden lassen sich sowohl hohe Mengen an organischen Stoffen als auch Schwermetallen nachweisen.
“Die ermittelten Belastungen sind lokal so hoch, dass gesundheitliche Risiken bei direktem Bodenkontakt nicht auszuschließen sind.” (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen)
Durch die Schadstoffbelastungen im Boden ehemaliger Rieselfelder und die damit resultierenden gesundheitlichen Gefahren sollte eine Nutzung jeglicher Art nur unter strengsten umweltlichen Richtlinien stattfinden.
Infobox
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